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GesamtbestandUniversitätsbibliothek Graphische Sammlung und AV-ArchivGesamtkatalog
Verfasser:
Puille, Stephan 
Sachtitel:
[Kommentar von Stephan Puille zu den in der Universitätsbibliothek Eichstätt vorhandenen Platten von Emil Berliner's Grammophon] 
Erscheinungsjahr:
2017 
Fußnote:
Kommentar von Stephan Puille, FHTW Berlin, 03.03.2017: Bei dem Konvolut von 30 Schallplatten aus den frühen 1890er Jahren samt Plattenhüllen, plus einer Leerhülle, der Universitätsbibliothek Eichstätt-Ingolstadt, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die größte derartige Sammlung weltweit. Originale Plattenhüllen aus dieser Zeit sind in keiner öffentlichen oder privaten Sammlung nachgewiesen. Unter anderem den Hüllen ist es zu verdanken, dass alle Schallplatten außerordentlich gut erhalten sind, was man an der tiefschwarzen Farbe erkennen kann. Mittels aus Eichstätt übersandten Proben wurde mit Hilfe der FTIR-Analyse an der HTW Berlin - Hochschule für Technik und Wirtschaft das Plattenmaterial als Hartgummi bestimmt. Hartgummipressungen mit Licht- und Sauerstoffschäden sind leicht an ihrer dunkel- bis milchkaffeebraunen Färbung zu identifizieren. Eine dunkle, sauerstoffarme Lagerung ist deshalb ideal. Der Aufbau dieses Konvoluts ist relativ homogen. Deutschsprachige Platten und Instrumentalaufnahmen überwiegen bei weitem. Anhand charakteristischer Labelmerkmale war es oft möglich, das Aufnahme- und Pressdatum einzugrenzen, siehe meine Kommentare zu jeder Schallplatte. Die Vermarktung der unter Lizenz des Erfinders Emile Berliner von der Grammophonfabrik Kämmer, Reinhardt & Co., später Kämmer & Co., aus Waltershausen hergestellten und vertriebenen Schallplatten und Grammophone begann im Spätsommer 1890 zunächst in Deutschland. Die Schallplatten wurden durch bereits bei der Aufnahme eingeritzte Katalognummern, meist ergänzt mit Präfix oder Suffix, unterschieden. Keine Platte der Sammlung der Universitätsbibliothek Eichstätt-Ingolstadt wurde in dieser frühen Phase gepresst. Ab dem Jahr 1891, der genaue Zeitpunkt lässt sich derzeit nicht bestimmen, erstellte die Grammophonfabrik mehrmals Schallplattenkataloge für Absatzmärkte in verschiedenen Ländern Europas. Das Nummernsystem wurde dafür mindestens zwei Mal neu geordnet. Mit jeder Änderung erhielten die Pressstempel, welche über die Jahre mehrfach verwendet wurden, eine weitere Katalognummer. Diese eingeschlagenen Nummern ersetzten die alten, eingeritzten Nummern, die zudem teilweise vom Pressstempel entfernt oder unleserlich gemacht wurden. Aus dieser Zeit stammen zwei Drittel der in der Universitätsbibliothek aufbewahrten Schallplatten. Von 1892 bis zum Jahresende 1893, als die Lizenz der Grammophonfabrik nicht verlängert wurde, diese Daten lassen sich momentan nicht näher eingrenzen, wurden neu aufgenommene, aber auch alle nachgepressten Platten zusätzlich mit einem Firmenzeichen in Form eines Anagramms markiert. Schließlich erschien das Anagramm noch auf den Textzetteln der Plattenrückseiten sowie der Hüllen. Ein Drittel der Sammlung wurde in dieser Spätphase hergestellt. Die folgende Kommentierung jeder einzelnen Platte ermöglicht die genauere Einordnung. Stephan Puille, 3. März 2017. - Anmerkung der UB Eichstätt: Zur Kommentierung der einzelnen Platten s. unter den jeweiligen Titelaufnahmen 
Schlagwörter:
Eichstätt / Universitätsbibliothek / Schallplatte / Emil Berliner's Grammophon / Kommentar 
Signatur:
19/1 T1.232-262