Das Team des gemeinsamen Projektes „Laudato Si’ – die päpstliche Enzyklika im Diskurs für eine große Transformation” von Katholischer Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) und der Vereinigung Deutscher Wis-senschaftler VDW (Projektleitung Prof. Dr. Ulrich Bartosch) gehörte mit den Referenten Christian Meier und Till Weyers zu den Teilnehmern ei-nes internationalen Kongresses an der päpstlichen Universität Gregoria-na in Rom, bei dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ver-schiedenster Disziplinen, Geistliche sowie Diplomaten über die päpstli-che Enzyklika „Laudato Si‘“ austauschten. Mit dieser rief Papst Franzis-kus 2015 zu einem Umdenken im Themenfeld von Umwelt- und Klima-schutz sowie sozialer Gerechtigkeit auf. Veranstalter der Tagung waren die deutschen, niederländischen und georgischen Botschaften am Heili-gen Stuhl.
Meier und Weyers hatten Gelegenheit, Kardinal Peter Turkson (Leiter der neu geschaffenen vatikanischen Behörde für die ganzheitliche Entwick-lung des Menschen) in einem kurzen Gespräch über die Projekt-Aktivitäten zu informieren und übergaben ihm einen Projekt-Bericht. Zu-dem führte das Projekt-Team erste Gespräche mit weiteren Vertretern dieser Einrichtung für einen möglichen weiteren Austausch. „Die Konfe-renz bot einen hervorragenden Rahmen für den fachlichen Austausch mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie hohen Funktionsträgern aus aller Welt zu den Konferenzthemen“, resümierte Christian Meier. Till Weyers zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt der Perspektiven und der teils sehr radikalen inhaltlichen Beiträge. Es habe ein offener und konstruktiver fachlicher Diskurs stattgefunden, der auch über die Konferenz hinaus Strahlkraft haben werde.
Die thematischen Schwerpunkte der Konferenz waren die Notwendigkeit einer „radikalen ökologischen Umkehr” (radical ecological conversion), der intrinsische Wert (intrinsic value) aller Geschöpfe, sowie das Konzept der „integralen Ökologie“ als Herangehensweise, diese Veränderungen umzusetzen. In wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionen wurde nach Wegen gesucht, einen tiefgreifenden ökologischen Wandel beim einzelnen Menschen sowie bei wirtschaftlichen, sozialen und politischen Akteuren und Gemeinschaften hervorzurufen, um eine nachhaltige Um-welt zu schaffen.
Kardinal Turkson betonte in seiner Eröffnungsrede die große Notwendig-keit einer „ganzheitlichen ökologischen Umkehr“. Die ökologische Krise sei Ausdruck eines sündhaften Handelns gegenüber unseren Mitmen-schen und letztendlich eine Sünde gegenüber der Welt, in der wir leben – unserem „gemeinsamen Haus“. „Ökologische Umkehr“ müsse zu-nächst zwar auf persönlicher Ebene stattfinden; gemeinschaftliche „öko-logische Umkehr“ (in den Bereichen Politik, Bildung und Wirtschaft usw.) sei jedoch genauso wichtig.
Im weiteren Verlauf der Konferenz näherte man sich der Notwendigkeit einer „radikalen ökologischen Umkehr“ aus verschiedensten Zugängen und Blickwinkeln an. Thematisiert wurden dabei unter anderem durch Klimawandel verursachte Migrationsbewegungen, das Verhältnis indige-ner Völker zur Schöpfung und der daraus resultierende Umgang damit sowie Erkenntnisse aus der Umwelt- und Verhaltenspsychologie zu indi-vidueller und kollektiver Verhaltensänderung. Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Ottmar Edenhofer unterstrich die Brillanz des Konzeptes in Laudato Si‘,die Atmosphäre als Gemeingut zu verstehen sei sie entspre-chend zu behandeln. Die wahren Kosten der Verschmutzung müssten eingepreist und damit eine globale CO2-Steuer eingeführt werden. Auch konkrete Projekte zur Umsetzung der Impulse der Enzyklika wurden vor-gestellt, so z.B. die Arbeit von christlichen Gemeinden bezüglich Umwelt- und Klimaschutz sowie Projekte zur Erhaltung der Biodiversität. Es wur-den Strategien und Wege identifiziert, wie die Kirche, zusammen mit anderen Partnern, einen radikalen ökologischen Wandel sowohl von In-dividuen als auch wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Akteuren und Institutionen umsetzen kann.
Das Konferenzprogramm sowie weitere Informationen zum laufenden Forschungsprojekt rund um die Enzyklika von KU und VDW finden sich unter www.laudato-si-transformation.de.
Bildinformation: Till Weyers (Referent für das Laudato Si‘-Projekt der KU/VDW) über-reichte Kardinal Turkson einen Projektbericht.
«Das Team des gemeinsamen Projektes „Laudato Si’ – die päpstliche Enzyklika im Diskurs für eine große Transformation” von Katholischer Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) und der Vereinigung Deutscher Wis-senschaftler VDW (Projektleitung Prof. Dr. Ulrich Bartosch) gehörte mit den Referenten Christian Meier und Till Weyers zu den Teilnehmern ei-nes internationalen Kongresses an der päpstlichen Universität Gregoria-na in Rom, bei dem sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ver-schiedenster...
»